Götterdämmerung!? Dass zu dem Gewinn einer Meisterschaft auch ein wenig Glück gehört, ist uns spätestens seit der vergangenen Fußball-WM in Brasilien wieder einmal eindrucksvoll ins Gedächtnis gerufen worden. Doch neben Glück gehören eben auch eine optimale Vorbereitung und körperliche Fitness dazu. So wunderte es dem vollständig angetretenen Trainerstab unserer Tischtennisabteilung nicht, dass die früher „gottgleiche“ Dominanz der 1. Jugend bei den gestrigen Vereinsmeisterschaften quasi pulverisiert wurde.
Eine Schülerin, vier Schüler und vierzehn Jugendliche suchten bei nur einer Absage ihre jeweiligen Meister 2015. Neben der Turnierform legte die Turnierleitung (also ich) ebenfalls fest, dass die Teilnahme den entsprechend gemeldeten Altersklassen zu erfolgen hatte. Dies erklärt das vermeintliche Ungleichgewicht von Schüler zu Jugend, denn mit den Jugendspielern Linus Plümer, Matteo Kuschel und Lukas Koch traf dieses Los immerhin gleich drei potentielle Schüler..
Jeder gegen Jeden bei den Schülern sollten die im Vorfeld favorisierten Jana Schomborg und Jan Eschkötter ihren Meister unter sich ausmachen. Bei den Jugendlichen wurde zuerst in vier Gruppen gespielt, wobei die 1. Jugend den jeweiligen Kopf bilden sollte. Die 2. und 3. Jugend wurden dann diesen Gruppen zugelost, um Fortuna einen nicht zu großen Einfluss zukommen zu lassen. Dass es trotzdem zu einer „Todesgruppe“ mit Mats Pfeiffer, Matteo Kuschel, Lukas Koch und dem bedauernswerten Kaan Göbül kam, ließ sich trotzdem nicht verhindern. Von Beginn an entwickelte sich gerade in dieser Gruppe ein verbissener Kampf um die zwei Plätze für die dann folgende KO-Runde, und zur Überraschung vieler blieb die 1. Jugend in Person von Mats das erste Mal auf der Strecke (Trostrunde!).
Währenddessen zogen bei den Schülern Jana und Jan gegen Simon Plümer, Ole auf dem Kampe und Niklas Fänger einsam und ohne Satzverlust ihre Kreise. Das nächste Opfer der 2. Jugend hieß Marius Lübker, allerdings mit nicht ganz so dramatischen Folgen. Ricco Tudyka sicherte sich seine Viertelfinalteilnahme mit einem ersten Platz vor Marius, Johannes Gläser und Neuzugang Dennis Neizvestnykh (genannt Dennis…). Da der Titelverteidiger Lennard Voltermann kurzfristig absagen musste, spielte Gruppe drei quasi kopflos. David Greve und Fabian Saremba ließen sich diese Chance auf die Endrunde gegen Matthis auf dem Kampe nicht entgehen. Somit blieb es einzig Justus Schmitz vergönnt, seiner Favoritenrolle in Gruppe vier gegen Linus Plümer und Matthias Gläser gerecht zu werden. Souverän sah allerdings auch hier anders aus, überraschend dann aber doch vielleicht der Sieg der Nummer eins der 3. Jugend (Linus) gegen die Nummer eins der 2. Jugend (Matthias).
Somit war das Viertelfinale komplett, wo Lukas Koch weiterhin für Furore sorgte. Nach seinem überraschenden 3:2 Sieg gegen Mats in der Gruppe ließ er einen weiter 3:1 Sieg gegen David folgen! Matteo (3:1 vs. Fabian), Ricco (3:1 vs. Linus) und Justus (3:2 vs. Marius) taten es ihm gleich.
Bei den Schülern kam es dann zum Endspiel der beiden dominierenden Spieler dieser Klasse. Fünf Sätze sollten es werden, und am Ende konnte Jana ihre positive Entwicklung der letzten Wochen mit der Vereinsmeisterschaft der Schüler vorerst „vergolden“. Glückwunsch aber auch dem Zweitplatzierten Jan, der sich ebenfalls vielversprechend weiterentwickelt hat.
Die verbliebenen vier Jugendlichen steuerten derweil unverdrossen auf ihren Höhepunkt des Tages zu. Matteo bekam Mannschaftskollege Ricco nie richtig in den Griff und musste ebenso mit 1:3 gratulieren wie Lukas, der gegen Justus nur einen Satz „heiß laufen“ konnte. Der jüngste Starter im Jugendfeld musste seiner Unerfahrenheit gegen die über weite Strecken clevere Spielweise seines Gegners Tribut zollen. Wem die Zukunft gehört, war allerdings auch mehr als sichtbar…
FINALE! Nach einem Blitzstart von Justus wogte das Spiel fünf Sätze hin und her. Man hatte immer das Gefühl, jetzt habe Justus oder Ricco das Rezept zum Sieg gefunden, doch erst die letzten drei Bälle dieses ausgeglichenen Finales zeigten was möglich gewesen wäre. Parallele Bälle am Tisch waren bis zu diesem Zeitpunkt eher eine Rarität, doch genau zwei dieser Spielvarianten brachten Justus letztlich den Sieg und verhinderten so den „Super Gau“ für die 1. Jugend! Trotzdem Glückwusch!!
Ein sehr interessantes und ausgesprochen faires Turnier ging mit der obligatorischen Siegerehrung im Kreis aller Teilnehmer zu Ende. Die Wachablösung wurde auf das nächste Jahr verschoben aber definitiv nicht aufgehoben! Wetten dass…? (Die Trostrunde gewann übrigens Matthias gegen Mats…)
Thomas Schmitz